Wow! Les McCann auf der Bühne der
Staatsoper. Ein erhebender Moment. Ich bin mir nicht sicher, wann ich ihn
zuletzt gesehen habe. Vor zehn Jahren? Oder ist es länger her? Und das
Unglaubliche, er hat nichts an seiner Wirkung eingebüßt, spielt noch immer
mit einem herrlichen Groove und einem beeindruckenden Soul-Feeling, auch
wenn er Hilfe braucht, zum Instrument zu gelangen. Aber, da war nicht
nur Les McCann zu Gast in der Oper. Der Name der Band hat vielleicht etwas
Selbstironisches: die Soul Survivors waren zu hören und neben McCann unter
anderem niemand geringer als Cornell Dupree an der Gitarre und Ronnie
Cuber am Saxophon. Die fünf Veteranen des Soul-Jazz brachten ein genial
fahrendes Programm, eine herrlich entspannte Atmosphäre, bei der die
Freude am Spiel ganz im Vordergrund stand. |
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Les McCann erstrahlte in alter Blüte,
spielte begleitet von seinen Survivors als wäre kein Jahr vergangen seit
sein legendäres Montreux Album eingespielt wurde. Dann, in der zweiten
Hälfte des Konzertes der einstige Crooner des Soul, Percy Sledge, der ein
Repertoire seiner bekanntesten Songs brachte und deutlich zeigte, wie sehr
er sich freute, an diesem Abend in der Oper stehen zu dürfen. Leider
setzte McCann während dieser Nummern aus und kehrte erst zur Zugabe auf
die Bühne zurück, bei welcher die Soul Survivors wieder so richtig
loslegten. Und ich werde "Compared To What" summen, bis ich in den
Schlaf falle. Ein herrliches Konzert!
Karoline
Cvancara |