Die Bühne der Oper unbeleuchtet bis
auf einen Spot, gerichtet auf einen schon etwas älteren Herrn am Flügel.
Dieser Mann, alleine auf der Bühne, hatte eine ganz besondere Aura, nicht
nur wegen seiner Bedeutung in der Musikgeschichte. Dieser Mann, alleine
auf der Bühne hatte deshalb so eine besondere Aura, weil man merkte, dass
er seine Musik lebt, dass jeder Song ein ganz persönlicher Teil von ihm
selbst ist, dass ihm jede Songzeile Vergnügen bereitet. Mit seinem
bitter-süßen Sinn für Humor führte der Songwriter Randy Newman durch einen
beschaulichen Abend, an welchem er locker quer durch sein Repertoire
marschierte und dazwischen die eine oder andere Anekdote erzählte. Es gibt
kaum einen zweiten Musiker seiner Art, der so mühelos in seinen Songs
kleine Geschichten erzählen kann, der ein solch herrlich satirisches Bild
der Gesellschaft zeichnet und dabei so unvergleichliche Musik schafft. |
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Vieles wurde sofort erkannt und vom
Publikum mit Begeisterung empfangen, bei manchen Titeln war es vollkommen
still, denn auch eines kann Randy Newman besonders gut, er kann
nachdenklich sein und nachdenklich machen. Vor allem aber kann er sein
Publikum neunzig Minuten lang gebannt zuhören und dabei den Eindruck der
Kurzweiligkeit entstehen lassen, denn am Ende dachten sicher viele: Was,
ist es schon aus? Die Zeit verging unmerklich, während man das Gefühl
hatte, dem Musiker in ganz privaten Rahmen lauschen zu dürfen. Dieser
Abend in der Staatsoper war das perfekte Setting für einen ganz besonderen
Musiker.
Karoline Cvancara |