Dionne Warwick überraschte mit einem natürlichen Auftritt, wo man doch
erwarten würde, dass eine Diva des Soul / Pop ihre professionelle Show
bieten würde. (Mal ehrlich, lange genug ist sie ja im Geschäft.) Genau das
Gegenteil war der Fall. Die Sängerin betrat in schlichter schwarzer
Hose, unauffälligen Schuhen und Shirt die Bühne (gut, ja, das Shirt hatte
silberne schimmernde Streifen) und begann recht unspektakulär ihren ersten
Song. Dann begrüßte sie ihr Publikum, „We want you to have as much fun
as we have up here.“, und lud ein, mitzusingen, mitzuklatschen, oder
aufzustehen, um zu tanzen, “if you feel like it”. Sehr sympathisch und
locker. „At this time, just sit back, relax and enjoy.“ Und das tat das
Publikum dann auch, warum auch nicht, war man ja gekommen, um einen
Konzertabend zu genießen und sich ein wenig mitnehmen zu lassen. |
|
Das tat sie auch, mitnehmen, und das auf sehr entspannte und natürliche
Art, führte durch ihr Programm, in welches sie einige Burt Bacharach
Kompositionen eingebaut hatte, welche sie berühmt gemacht haben und welche
sie wie kaum eine andere interpretiert. Ihre klare, feine und kraftvolle
Stimme erfüllte die Staatsoper mühelos und sie konnte ihr Publikum gleich
von Beginn an gänzlich erreichen. Keiner, der nicht wenigstens mitwippte,
wenn sie „Walk On By“ oder „ I Say A Little Prayer“
brachte. Unspektakulär war die Band, die brav begleitete, mehr nicht,
das dafür aber zumindest so, dass sie Dionne Warwick den richtigen Rahmen
lieferten. Eine der ganz großen Sängerinnen nahbar und unkompliziert.
Ein wirklich gelungener Konzertabend.
Karoline Cvancara |