Zwei Giganten des Jazz traten an diesem Abend in der Wiener Staatsoper
auf, zwei, welche sich in eben jener Oper sogar schon ein bisschen wie
zuhause fühlen, zwei, welche mit ihren Auftritt schon den einen oder
anderen Abend im Rahmen des Jazzfestes bestreiten durften. George Benson
und Al Jarreau präsentierten sich an diesem Abend und zwar gemeinsam, und
dann wieder nicht, aber dazu später mehr. Unumstritten haben beide mit
ihrer Musik den Jazz nachhaltig geprägt, beide sind
Musikerpersönlichkeiten mit einem unverkennbaren und eigenständigen Stil,
der – ebenfalls in beiden Fällen – auf den Soul Jazz der späten sechziger
/ frühen siebziger Jahre aufbaut und in einem leichten, aber keinesfalls
banalen Sound resultiert. Wo der eine durch sein enorm vielseitiges
vokales Ausdrucksvermögen bestricht – neben seiner erfrischend
zugänglichen und freundlichen Art – ist der andere Meister der Gitarre,
nicht nur unverkennbar sondern auch wendig und sehr emotional – neben
seiner direkten und offenen Art. Also, kurz gesagt, zwei Musiker, die
prädestiniert scheinen, gemeinsam einen Konzertabend zu bestreiten. Dass
das Ergebnis einer musikalischen Zusammenarbeit von Benson und Jarreau
genial ausfallen würde, davon konnte man sich schon im Vorfeld mittels
Hören ihrer CD überzeugen. |
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Live waren die beiden gleich noch einmal um Ecken besser,
wahrscheinlich auf Grund ihres charismatischen Wesens, oder aber ihres
großen Könnens, das eine Aufnahme nie so recht widerspiegeln können
wird. Sie eröffneten den Abend gemeinsam. George Benson und Al Jarreau
betraten die Bühne nach einer Einleitung der Band und spielten eine
herrlich lange Version von „Breezin’“. Danach bestritt Al Jarreau fast
eine Stunde des Konzertes, brachte ein lebendiges wie virtuoses Programm,
begrüßte sein Publikum und machte darin alte Bekannte aus. Dann betrat
wieder George Benson die Bühne und die beiden spielten eine herrliche
Version von „Long Come Tutu“. Den nächsten Teil des Konzertes betritt nun
George Benson mit seinem gekonnten wie genialen Programm, nur damit im An-
wie auch Abschluss wieder beide auf der Bühne standen. Man könnte sagen,
es sei schade gewesen, dass sie nicht das gesamte Konzert gemeinsam
bestritten, aber dafür war einfach jeder einzeln viel zu gut!
Karoline Cvancara |