Sendung Puls TV vom 3.12.2004,

Thema: Wohnungssuche über den Makler bzw. richtiges Lesen von Inseratentexten, weitere Tipps zur Wohnungssuche.

Herr Nemeth führt am Beginn der Sendung wie folgt aus:

Wenn sie eine Wohnung besichtigen, achten sie neben den üblichen Punkten wie ist es die richtige Größe, haben wir die ausreichende Zimmeranzahl, ist es laut oder leise...usw.  auch noch besonders auf folgende Dinge:

Wie sieht der Sicherungsverteiler aus? Ist es ein neueres Modell, ist es ein älteres Modell…??

Sind in der Wohnung einheitliche Steckdosen..?? Nicht einheitliche Steckdosen (ein verschiedenes Design) weisen mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass die Elektroanlage nicht einem einheitlichen Standart entspricht. So meint Herr Nemeth, dass ein Teil der Anlage neueren, der andere Teil älteren Datums sein könnte. Aus seiner Erfahrung, teilt Herr Nemeth mit, wird bei einer Wohnungsrenovierung die komplette Elektrik gemacht, der Elektriker komplettiert bei Fertigstellung der Wohnung das Objekt hinsichtlich Schalter und Steckdosen, und verwendet hier ein einheitliches (neues) Design.

Hinsichtlich der Therme empfiehlt Herr Nemeth ebendiese zu begutachten; so ist es zwingende Vorschrift, neben den jährlichen, empfohlenen Servicewartungen auch jedenfalls eine zweijährige (bei ganz großen Thermen eine fünfjährige) Abgas- bzw. Emissionsmessung machen zu lassen. Falls diese durchgeführt wurde, erkennen sie dieses am Pickerl auf dem Gerät. Dieses Pickerl trägt grundsätzlich das Wiener Wappen (in Wien) und eine Stanzung mit der Information, wann die nächste Messung durchgeführt werden muss.

Falls sie die Wohnung über einen Makler besichtigen, empfiehlt Herr Nemeth allfällige Fragen das Objekt betreffend wie z.B. ....sind Tiere erlaubt, gibt es ein Kellerabteil, gibt es eine Möglichkeit zur Fahrradabstellung, wo kann ich die Wäsche waschen......usw. durchaus den Makler zu stellen, aber hier ist genau zu beachten wie dieser reagiert.

In der Regel kann der Makler über alle Dinge das Haus betreffend nicht wirklich informiert sein; so vermeint Herr Nemeth aus seiner Erfahrung sagen zu können, dass hier der Makler erst Rückfrage mit dem Hausbesitzer/Hausverwalter halten sollte. Sollte der Makler „wie aus der Pistole geschossen“ ihnen diese und ähnliche Detailfragen der Liegenschaft beantworten können, so empfiehlt Herr Nemeth grundsätzlich, jedenfalls sicherheitshalber bei der zuständigen Hausverwaltung nachzufragen oder sich die vom Makler erteilen Auskünfte schriftlich von diesem bestätigen zu lassen.

Auf die Frage, wie man denn einen guten Makler erkennt  bzw. ebenso einen schlechten Makler herausfiltert teilt Herr Nemeth wie folgt mit:

Hier gibt es keine definitiven Möglichkeiten, um unseriöse Makler zu erkennen. Jedenfalls vermeint Herr Nemeth, dass man auf die Worte des Geschäftspartners achten sollte; so sollte man bei einem Makler der Höchstpreise oder einen Erfolg binnen wenigen Tagen garantiert, zu mindestens sehr vorsichtig sein.

Abschließend werden die Dinge zwischen den Inseratentexten besprochen und in diesem Zusammenhang führt Herr Nemeth wie folgt aus:

„Außergewöhnliche Architektur“....

bedeutet aus Sicht von Herrn Nemeth soviel wie, dass der Architekt keinen guten Tag hatte und in eben diese Wohnung nicht einmal selber einziehen würde, da eben diese eine möglicherweise sehr individuelle Grundrissstruktur hat.

„Gut erhalten“.. interpretiert Herr Nemeth damit, dass sich die gegenständliche Wohnung zwar zum Zeitpunkt der Besichtigung möglicherweise in einem optisch guten Zustand befindet, nach Auszug durch den Vormieter aber komplett renoviert werden müsste.

Zu „offener Wohnstil“.. interpretiert Herr Nemeth folgendes: möglicherweise sind dort nur das Badezimmer und das WC mit Türen abgetrennt, der Rest der Wohnung präsentiert sich, wie im Text angemerkt, in einem offenen Stil. Hierzu ist anzumerken, dass dieses kritische Lesen von Inseratentexten, schlussendlich den Wohnungssuchenden, nicht von seinem Vorhaben abbringen sollte, gegenständliche Wohnung zu besichtigen, nein, vielmehr soll ebendieses nur als Hinweis dahingehend zu verstehen sein, dass man bei dieser Wohnung mit diesen Punkten zu rechnen habe.

„Offene Einbauküche“.. interpretiert Herr Nemeth so, dass die Einbauküche zum Wohnzimmer jedenfalls offen ist, Küchendünste sind daher ebendort spürbar.

Falls sie im Inseratentext „gute Raumaufteilung“.. lesen und sonst keine Hinweise, vermeint Herr Nemeth hierzu, diese Wohnung lediglich eine gute Raumaufteilung hat und keine weiteren Vorzüge haben könnte.

Ähnliches gilt für „Schallschutz nach Din“...auch hier interpretiert Herr Nemeth dahingehend, dass die gegenständliche Wohnung an einer stark befahrenen Straße liegen könnte.

Auch den Text „perfekte Wohnung“.. könnte man dahingehend interpretieren, dass hier der Vermieter eine perfekte Wohnung geschaffen hat, und möglicher Weise nicht zulassen will, dass diese Wohnung in ihren Grundstrukturen geändert wird.

Wegen einiger Anrufer und damit verbundenen Zeitmangel, konnte in der Sendung der sehr oft verwendete Inseratentext „Schnäppchen“... “Preiszuckerl“ … nicht mehr behandelt werden. Hier ist auszuführen, dass aus Sicht von Herrn Nemeth kaum ein seriöser Hauseigentümer, welcher eine Wohnung zu vermieten hat, ebendiese Wohnung unter dem Marktwert hergeben würde, eine nachvollziehbare Erklärung ist ihm hierfür nicht bekannt. Es ist daher bei diesem Angebot wirklich genau zu hinterfragen, warum gegenständliche Wohnung ein „Schnäppchen“ sein soll.

 

Peter Nemeth für Puls TV

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